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Ein letztes Mal zum Herzensort Büsum
Früh am Morgen begann unsere besondere Fahrt mit dem ASB-Wünschewagen. Gut gelaunt machten sich Gunnar und ich auf den Weg, um Jörg nach Büsum zu fahren – offenbar ein Ort voller Erinnerungen, Sehnsüchte und Abschiede, denn wir fahren mit dem ASB-Wünschewagen sehr oft dort hin.
Unsere erste Station führte uns nach Lübeck, wo Jörg und seine beste Freundin bereits auf uns warteten. Jörg saß im Rollstuhl, doch sein Lächeln sprach Bände. Es war die stille Vorfreude eines Mannes, der weiß, dass dieser Tag ein ganz besonderer wird. Das Sprechen war Jörg aufgrund seiner schweren Krankheit nicht mehr möglich, aber die strahlenden Augen erzählten mehr, als Worte es je könnten.
Auf der Fahrt nach Büsum erzählte seine Freundin von den vielen gemeinsamen Urlauben, die sie unternommen hatten. Doch Büsum, sagte sie, sei immer der Ort gewesen, an den es sie am meisten zog. Jörg, einst Seemann, liebte das Meer, die Schiffe und die raue Brise, die ihm in Büsum stets das Gefühl von Freiheit gab. Dieses Gefühl, das mit jeder Meereswelle und jedem vorbeiziehenden Schiff ein Stück mehr zu ihm zurückkam.
In Büsum angekommen, begrüßte uns die See mit auflaufendem Wasser und die Sonne strahlte am blauen Himmel – perfektes „Wünschewagenwetter“. Wir gönnten uns eine Mahlzeit mit Blick auf das endlose Meer. Für Jörg gab es Pommes, wie er sie immer geliebt hatte. Während wir aßen, spürten wir die Ruhe, die nur das Meer und die Nähe zu geliebten Orten schenken kann.
Gestärkt fuhren wir mit dem Rollstuhl am Wasser entlang. Es war, als ob das Meer ihn rief, und Jörg ließ uns bald wissen, dass er nun zu „seinen geliebten Schiffen“ wollte. Seine Augen leuchteten, als er die ersten Kutter im Hafen entdeckte – ein vertrauter Anblick, der ihm sichtlich Freude bereitete. Wir verweilten dort, ließen Jörg die Momente in vollen Zügen genießen, als ob die Zeit für einen Moment stillstand.
Doch der Tag hielt noch ein weiteres Highlight bereit: Ein Besuch in Jörgs Lieblingskneipe in Büsum. Ein letztes Bierchen, umringt von den Erinnerungen an unzählige Abende, die er dort verbracht hatte. Die Atmosphäre war entspannt, vertraut, und man konnte spüren, wie Jörg jeden Augenblick aufsaugte.
Der Rückweg nach Lübeck verlief ruhig. Die Erinnerungen hatten ihren Platz gefunden, die Wünsche waren erfüllt. Im Heim angekommen, überraschte uns Jörg noch einmal. Er bestand darauf, uns Bilder von seinem Schiff und sein Seefahrtsbuch zu zeigen – wertvolle Erinnerungsstücke eines bewegten Lebens.
Schließlich verabschiedeten wir uns von Jörg und seiner Freundin. Mit dem Gefühl, dass dieser Tag nicht nur für ihn, sondern auch für uns unvergesslich bleiben würde, machten wir uns auf den Rückweg nach Elmshorn.