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Orientierung für die Fachkräfte von Morgen

Svenja Moschner und Kornelia Kieschnick vom ASB-Projekt BOP (vorne von links) und Regionalverbandsgeschäftsführer Wolfgang Mainz (hinten links) sind stolz darauf, wie motiviert Moad Ismail und Hannah Karschies ihre berufliche Zukunft angehen. Foto: Martin Geist
Die Umstände waren schon einfacher, der Erfolg stellt sich trotzdem ein. 13 junge Leute nehmen derzeit am Projekt BOP (Berufliche Orientierung in Pflege, Kindergarten oder Rettungsdienst) teil. Der ASB-Regionalverband Kiel unterstützt damit jene, die noch nicht so genau wissen, in welchem Metier sie einmal ihr Geld verdienen wollen. Beachtlich dürfte dabei auch diesmal wieder die Quote derer sein, die am Ende das Passende gefunden haben.
Pflegedienste, Kindereinrichtungen und Rettungsdienste haben durchweg Mühe, ausreichend Personal zu finden. Mit Unterstützung des Jobcenters Kiel und vom Amt für Soziale Dienste der Landeshauptstadt Kiel bietet der Arbeiter-Samariter-Bund bereits seit 2012 das Projekt BOP an, um potenziellem Nachwuchs tiefere Einblicke in den Reiz und die Vielfalt solcher Berufsfelder zu geben. Manche der Teilnehmenden machen laut Koordinatorin Kornelia Kieschnick tatsächlich Praktika in allen drei Bereichen, andere dagegen legen sich früh auf eine Richtung fest. Und steigen nicht selten schon vor dem Ende der einjährigen Laufzeit aus, weil sie direkt eine Ausbildung aufnehmen.
„60 bis 70 Prozent finden Jahr für Jahr das Richtige für sich“, freut sich Kornelia Kieschnick über eine überdurchschnittlich hohe Erfolgsquote. Und selbst wenn jemand am Ende doch andere Wege einschlägt, muss das aus Sicht der Sozialpädagogin vom ASB kein Drama sein: „Es ist ja auch gut, wenn man weiß, was nicht zu einem passt.“
Gepasst hat es auf jeden Fall bei Moad Ismail. Übers BOP-Projekt hat der 22-Jährige auf direktem Weg zum Ziel gefunden und kann inzwischen eine abgeschlossene Ausbildung zum Rettungssanitäter vorweisen. Beschäftigt ist er jetzt beim ASB in Neumünster, wo er Krankentransporte fährt. Seine 100 Einsätze, die er nachweisen muss, um als volle Kraft im Rettungsdienst eingesetzt werden zu können, sammelt er derweil auf der Rettungswache des ASB in Kiel. „Ich bin wirklich glücklich, dass es so gekommen ist“, freut sich der junge Mann, der 2015 aus Syrien zuwanderte und nun auch beruflich in Deutschland angekommen ist.
Genauso gilt das für Hannah Karschies, die im November 2020 von Leverkusen nach Kiel zog. „Ziemlich klar“ war für sie, dass der Rettungsdienst ihre Sache ist. Das Projekt bedeutet für die 21-Jährige, die sich zusätzlich im Sanitätsdienst und im Corona-Testzentrum des ASB engagiert, eine ideale Vorbereitung und Überbrückung bis zum Start der Ausbildung.
Genau so wünschen sich das die Verantwortlichen im ASB, im Jobcenter Kiel und bei der Stadt Kiel. „Wir müssen ausbilden“, betont Kornelia Kieschnick und verweist darauf, dass gerade in den von BOP abgedeckten Mangelberufen ein coronabedingtes Herunterfahren der Bemühungen absolut fatal wäre. Im Gegenteil hofft die Frau vom ASB, dass die Kapazität von bislang 14 Plätzen vielleicht sogar aufgestockt werden kann, wenn am 1. Juli ein neuer Durchgang beginnen soll.